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Die Geschichte der Földiklinik
Im April 1979 wurde in Feldberg-Altglashütten die Földiklinik als lymphologische Fachklinik gegründet. Das Haus Sommerberg, eine ehemalige Kureinrichtung einer Sparkasse mit 60 Betten, wurde von dem Ehepaar Prof. Dr. med. Michael und Prof. Dr. med. Etelka Földi angemietet. Nach entsprechenden Umbaumaßnahmen wurde die Klinik nach § 30 GWO zur Patientenversorgung zugelassen und gemäß § 184 RVO als Fachkrankenhaus von den Kostenträgern belegt. Nach kürzester Zeit hat sich die Nachfrage auf eine lymphologische Behandlung erhöht, so dass ein Hotel in Kliniknähe mit 22 Betten (Haus Brunk) dazu gemietet wurde.
Das medizinische Personal umfasste damals 4 Ärzte, 8 Krankenschwestern und 14 Therapeuten. Es waren Jahre der Improvisation, und es herrschte eine Aufbruchs-stimmung: die Patienten freuten sich über die neu geschaffene Möglichkeit der Behandlung ihrer Lymphödeme in einer Fachklinik. Gleichermaßen sammelten die behandelnden Ärzte und Therapeuten zunehmend lymphologische Erfahrungen und optimierten individuelle Diagnostik- und Behandlungsstrategien. Bereits in dieser Zeit wurde das interdisziplinäre Prinzip der lymphologischen Patientenversorgung etabliert: Patienten mit sekundären Lymphödemen nach Krebstherapien wurden in Zusammenarbeit mit dem onkologischen Zentrum des Universitätsklinikums Freiburg behandelt. Lymphszintigraphien und weitere bildgebende Untersuchungen erfolgten im Kreiskrankenhaus Emmendingen.
Noch in 1979 erhielt Frau Prof. E. Földi die kassenärztliche Ermächtigung für lymphologische Sprechstunden, so dass neben der stationären auch eine ambulante Lymphödembehandlung möglich wurde. Die manuelle Lymphdrainage wurde in der Klinik mit weiteren Maßnahmen ergänzt und als komplexe physikalische Entstauungstherapie etabliert. Die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) ist heute anerkannt die Basis der konservativen Lymphödembehandlung, eingebettet in ein internistisches Gesamtkonzept.
Die Therapieerfolge waren überzeugend. Zahlreiche Ärzte aus dem In- und Ausland besuchten die Fachklinik, ebenso Krankenhausträger und Gesundheitspolitiker; geplant war die Gründung einer Modellklinik, von Bund und Land getragen, was die Klinikgründer begrüßten. Nachdem in Stuttgart dieser Plan scheiterte, hat die Klinikleitung auf eigene Initiative und ohne Risiken zu scheuen für die Weiterentwicklung der lymphologischen Fachklinik gesorgt: Das Ehepaar Földi erwarb das Hotel Weißes Rössle in Hinterzarten mit damals 96 Betten. Nach umfangreichen Umbauarbeiten konnte die Földiklinik dort am 24. September 1986 ihre Tore wieder eröffnen. Entsprechend den neuen Anforderungen erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten: 7 Ärzte, 15 Krankenschwestern, 24 Physiotherapeuten, sowie Servicepersonal. Die Erweiterung der Klinik spiegelte sich nicht nur in der Erhöhung der Bettenzahl wieder, sondern auch in der Optimierung der fächerübergreifenden Behandlung unserer Patienten.
Die Nachfrage für die Therapieplätze wuchs weiter. Ungeachtet der ersten Gesundheitsreformgesetze 1989 wurden die Pläne einer Erweiterung der Földiklinik mit 37 Betten den Kostenträgern vorgelegt. 1992 konnte daraufhin eine neue Station eröffnet werden. Die zweite Erweiterungsphase begann ebenfalls mit 37 Betten in den Jahren 2003/2004. Heute verfügt die Földiklinik über 152 Betten auf 4 Stationen, welche nach Pionieren der Lymphologie benannt worden sind. Von Beginn zeichnete die Földiklinik stets Teamgeist und eine gute Atmosphäre unter den inzwischen 170 Mitarbeitern aus. Die Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Freiburg hat sich erweitert, es wurde ein Kooperationsvertrag abgeschlossen. Auch innerhalb der Klinik haben sich Schwerpunkte etabliert, so z.B. die pädiatrische Lymphologie, d.h. die Betreuung von Kindern mit angeborenen Lymphödemen, die onkologische Lymphologie, d.h. die Betreuung von Patienten mit sekundären Lymphödemen nach Krebserkrankungen, und die geriatrische Lymphologie, d.h. die Versorgung der älteren Patienten mit Lymphödemen und meist zahlreichen Begleiterkrankungen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Földiklinik ist die interdisziplinäre Versorgung von Patienten mit durch Übergewicht bedingten Lymphödemen. Eine umfassende diätetische Beratung, Sportprogramme sowie eine psychologische Betreuung wurden etabliert.